
Weihnachten mal anders – Palmen statt Fichten
Azubiblog am 01.12.2017
Überall wo man hinsieht weihnachtet es. So besinnlich, still und voll von heiligen Traditionen. Zeit zu erzählen, wie bei mir Weihnachten gefiert wird. Weihnachten im Land meines Vaters, in der Dominikanischen Republik.
Wer am 24. Dezember einen geschmückten Baum, einen Gänsebraten oder große Geschenke erwartet, wird in der Dominikanischen Republik bitter enttäuscht.
Lediglich einige Hotels bieten ihren Gästen ein Weihnachtsmenü. Und wenn nicht, auch nicht schlimm. Die sommerlichen Temperaturen um die 30 Grad lassen Urlauber schnell ihre Trauer über die fehlende Tanne vergessen. Und die Einheimischen kennen den Brauch am 24. Dezember sowieso nicht. So richtig feierlich wird es im Land meines Vaters im Januar. Am „Dia de los Reyes“, also am 6. Januar, versammelt sich die ganze Familie um Palmen oder blätterlose Äste, die mit einfachsten Dekorationsmitteln wie Luftschlangen, Kunstschnee oder selbstgebastelten Girlanden geschmückt worden sind. Über die Bescherung dürfen sich die Kinder freuen, Erwachsene beschenken sich zu Weihnachten nicht. Auf den Tisch kommt auch am Weihnachtsabend Schweinefleisch mit viel Reis. Es ist eine Kombination, die dominikanische Herzen zu jeder Jahreszeit und zu jedem Anlass höher schlagen lässt. Die Menschen auf der Insel Hispaniola lieben Schweinefleisch mit Reis, in jeder Variation. Manchmal werden allerdings noch Erbsen, Früchte oder Nüsse dazugegeben.
Wer in der Dominikanischen Republik Weihnachten feiert, wird auch musikalisch überrascht.
Lieder, wie Jingle Bells oder Last Christmas, werden im Winter auch dort gerne gespielt. Doch die Originalversion hört keiner. In der Karibik ist Merengue angesagt und auch diese Evergreens werden nicht verschont. So dröhnt aus den Radios Jingle Bells im Zwei-Viertel-Takt auf Spanisch.
Das klingt vielleicht alles ein wenig verrückt, doch am Strand bei 30 Grad, mit einem kühlen Getränk in der Hand, macht das alles einen Sinn!
Eure Nathalie